Was für ein letzter Tag! Kaum hatte ich einen Schritt vor die Türe gesetzt, wurde ich von drei aufgeregten Mädels an die Hand genommen, und musste sofort mit! Wir rannten also förmlich zum nächsten Tempel und dort sah ich schon viele Frauen in roten Saris Opfergaben bringen, es wurde Tee gereicht und Fettgebackenes. Das hab ich lieber abgelehnt. Ablehnen konnte und wollte ich aber nicht, mich mit roter oder gelber gelber Farbe einstreichen zu lassen. Dabei hört man ein fröhliches: happy Holi und gibt den Wunsch zurück. Es war eine tolle Stimmung und ich dachte sofort Martin und Markus müssen das sehen. Also liefen wir zurück. Dabei kamen wir an einer Bestattung/Verbrennung vorbei (weniger fröhlich und Kontrast Pur).
Martin und Markus ließen sich nur schwer von der Werkstatt lösen, viel Zeit zur Vorbereitung des zweiten Bettes, gab es ja nicht mehr. Zusammen sahen wir dann den Essensvorbereitungen am Tempel zu. Ohne Ende Kartoffeln, Zwiebeln, Fleisch, Eier in der prallen Sonne, mit herumstreunenden, halb verhungerten Hunden und einer Schlachtung von einem Büffel. Dazu wurde getrommelt und getanzt und es war so mitreißend, dass ich mich schnell hab integrieren lassen und sogar barfuß in den Tempel durfte, rituelle Handlungen gezeigt bekam und ausführte und gerne mitgetanzt hab. Es war toll! Die Frauen sind alle so klein, rund und temperamentvoll, haben sich sehr gefreut, dass ich voll mit gemacht habe.
Am Nachmittag sind Markus und ich nochmal zum Umzug, um weiter tolle Fotos zu machen, diese sprechen für sich. Auch ohne den Alkohol tanzen und trommeln sich alle in Trance!
Abends waren wir bei Rabi zu Gast und durften in seinem 150 Jahre alten Elternhaus, traditionelles scharfes Essen genießen (auch den hausgemachten Raksi- Schnaps). Ein Haus, in dem unsere Männer nicht aufrecht stehen können, so niedrig ist es.
Bei einem orangen Vollmond ging es dann zurück in das schöne Eckhaus, zur vorerst letzten guten Nacht.
Bis bald Andrea