Heute Morgen wurden wir von Resa, Tochter von Soni, abgeholt und wir begleiteten sie zu ihrer Schule. Maria blieb einige Zeit dort, besuchte die verschiedenen Klassen und sprach mit dem Konrektor.
Markus und ich gingen zur Vocational, warfen einen Blick in unser Lager, und danach in den Workshop. Wir waren angenehm überrascht, wie gut alles in Schuss ist. Morgen machen wir ein paar kleine Reparaturen an Maschinen und Stromversorgung, wie z.B. die Aktivierung der Schwimmerschalter.
Die Hauptaufgabe ist dann Bestandsaufnahme der vorhandenen Materialien und Werkzeuge.
Der große Plan für das nächste Jahr ist dann der Umzug der Werkstatt unter das neue, dichte Dach auf der gegenüberliegenden Seite.
Sehr glücklich macht uns, dass das Stockbett zu Hunderten produziert wurde und wird. Man könnte von einem Verkaufsschlager sprechen.
Mein erster Besuch hier in Panauti führte mich (Maria) schneller als ich dachte in eine Schule, eine Basic-School (5.-8. Klasse), keine zehn Minuten Fußweg von unserem Haus entfernt. Resa und ihre beiden Freundinnen, Schülerinnen der 8. Klasse, waren ganz stolz, uns dort vorzustellen.
„Das soll das Schulgebäude sein?“ Wir standen mehr oder weniger vor einem Rohbau. Da gab es einen Corona-Baustopp und gleichzeitig beschloss der Investor, seine Unterstüzung zu beenden. Die Regierung will nächstes Jahr weiterbauen. So geht der Schulbetrieb erst einmal in einer komplett ungesicherten Baustelle weiter. Die Atmosphäre ist locker fröhlich, man macht einfach das Beste daraus.
Die Schule hatte sofort die Idee, mich zum Unterrichten einzuladen. Das ging mir dann doch etwas schnell. Die Kinder allerdings hatte ich sofort ins Herz geschlossen und ihren Tanz-Unterricht verfolgte ich total begeistert.
Der Konrektor gab mir dann Einblick in die finanzielle Situation der Schule. Im Grunde fehlt es an allem. Die Ausstattung der Klassenräume, die teilweise schon hergestellt sind, beschränkt sich auf eine schlichte Tafel. Das war es. Es unterrichten 18 Lehrer*innen. Die Regierung bezahlt aber nur 5 Vollzeit- Stellen, d.h. der Rest ist ehrenamtlich zu leisten. Das Jahresgehalt eines Lehrers, einer Lehrerin beträgt 2300€ ! Unglaublich. Ob da etwas zu machen ist? Ich denke darüber nach, ob sich Spender finden lassen, die gerne ein Monats- oder Jahresgehalt übernehmen. Es ist eine ganz spontane erste Idee und ich freue mich über Reaktionen.
Das Engagement der Lehrer*innen vor Ort geht sogar soweit, dass sie das Büchergeld für die Familien, die es sich nicht leisten können, übernehmen. Schulbildung soll für alle Kindern möglich sein. Zum Ende meines Besuchs erfahre ich, dass 10% der Kinder nicht zur Schule gehen. Überraschend viele.
Die Schule macht ebenso keine Pflicht aus der Schuluniform. Sie handelt sehr pragmatisch, um möglichst vielen Kindern eine Schulbildung möglich zu machen. Zumal 10% der Kinder nicht zur Schule gehen.
Und dann kam der Abend. Wir wurden von Ravi zu einer Hochzeitsfeier mitgenommen. Im neuen Panauti Party Center. Es war wunderschön, lecker und die Livemusik fantastisch. Markus wurde sogar zum Tanz aufgefordert. Jetzt sitzen wir erschöpft und voller Eindrücke in der Küche und freuen uns aufs Bett.
Danke für den erschreckenden und allem zum Trotz ermutigenden Schulbericht. Vielleicht wäre auch eine Partnerschaft mit einer deutschen Schule eine mögliche Spendenquelle?